UMSTÄNDEHALBER ABZUGEBEN
Malerei mal wieder out? Authentizität und singuläre Urheberschaft erst recht? Der Kunstbetrieb, von Geldgier, Betrugs- und Fälschungsskandale überschattet, scheint sich zunehmend selbst für die Kunst zu halten.
Vor diesem Hintergrund ist die Hinwendung zum gemalten Bild an sich nichts Ungewöhnliches für einen profilierten Maler wie Heribert C. Ottersbach, der dafür bekannt ist, stets den Stellenwert dieses »uncoolen« Mediums auf den Prüfstand zu stellen. Seine neuen Bilder irritieren jedoch: Anstelle gewohnt anspruchsvoller Werkkomplexe, in denen er sich mit Zeitgeschehen, Kunst- und Kulturgeschichte auseinandersetzt, kennzeichnen nun »belanglose« Sujets und überschaubare Formate sein aktuelles Werk. Ohne offensichtlichen Bezug zueinander malt er Stillleben, Landschaften, banale Architekturen, gemalte Signaturen.
Scheinbar »Unspektakuläres« rückt in den Fokus, dennoch bleibt der für Ottersbachs Schaffen und Werk unabdingbare kritische Blick erhalten und läßt eine tiefere, hintergründige Intention vermuten. Es sind zu Bild gewordene Irritationen, zugleich zu Bild gewordene Reflexionen über treibende und gegensätzliche Kräfte, die zur schleichenden Entfremdung von Kunst und Kunstbetrieb führen.
Künstler: Heribert C. Ottersbach
Herausgeber: Ute Eggeling, Michael Beck
Text: FK Blaustein
Design: Beck & Eggeling (Antonia Eggeling)
Deutsch, Englisch
Heft, 29,5 x 19,5 cm
24 Seiten, 44 Abbildungen
Verfügbare Werke des Künstlers
Dazugehörige Ausstellung
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